Lexikon Teil 3 |
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Reducer
Die Reducerlinse, auch Telekompressor genannt, wird zwischen dem
Objektiv und dem Okular, eingesetzt und verkürzt die effektive Brennweite des Objektives.
Die einfachste Form wird als Shapleylinse (nach Harlow Shapley) bezeichnet. Der Abbildungsmaßstab wird mit diesem
System kleiner und das Bild wesentlich heller. Sie kommt damit oft bei der Fotografie zum Einsatz, weil die Belichtungszeit
deutlich verkürzt werden kann. Im Gegensatz zur Barlowlinse muss der Reducer an das optische System angepasst werden
und ist damit nicht universell nutzbar. Daher wird sie im Handel nur sehr eingeschränkt angeboten.
Wie bei der Barlowlinse wird auch hier der brennweitenveränderte Faktor (z.B. 0,6) auf dem Gehäuse aufgedruckt.
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Peilsucher
Peilsucher sind Zieleinrichtungen an Teleskopen, mit denen
Gestirne angepeilt werden, um sie im Fernrohr zu beobachten. Im einfachsten Fall können das
Kimme und Korn sein, wie wir es vom Gewehr kennen. Bei den meisten Peilsuchern ist aber eine
Zielmarkierung auf eine reflektierender Fläche projiziert. Diese lässt sich bei Dunkelheit
deutlich besser erkennen. Der wohl bekannteste Peilsucher ist der Telrad-Finder. Drei Zielkreise
werden von unten an eine im 45°-Winkel ausgerichtete Glasscheibe projiziert. Die Kreise
erscheinen im Durchmesser von 0,5°, 2° und 4° am Himmel.
Die Kreise finden sich zur besseren Orientierung in bestimmten Himmelsatlanten wieder.
Mehr zum meinem Peilsuchern hier
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Planetarium
Ein Planetarium zeigt den
Sternenhimmel mit Hilfe von Projektoren an die Innenfläche einer Kuppel,
in der die Besucher bequem vom Sitz aus die Bewegungen der Gestirne verfolgen können. Das Planetarium erlaubt,
den Himmelsanblick so darzustellen, wie die Erscheinungen am Firmament
mit bloßem Auge gesehen werden können. Weder Zeitpunkt noch
Ort der Himmelsbeobachtung setzen dem Planetarium Grenzen. Astronomische
Ereignisse, die nur zu einer bestimmten Zeit sichtbar sind, wie etwa Finsternisse
oder besondere Planetenkonstellationen, können im Planetarium jederzeit
den Besuchern gezeigt werden. Wochen, Monate, sogar Jahre dauert es, bis
man die Bewegungen der Planeten am natürlichen Himmel erkennt. Im
Planetarium können sie dank der Zeitraffung in Minuten ablaufen. Vorgänge
und Erscheinungen am Firmament, die man nur von bestimmten Orten der Erde
aus sieht – z. B. die Mitternachtssonne, die Sterne des Südhimmels
- können naturgetreu simuliert werden. Da die Vorführungen im
geschlossenen Raum stattfinden, spielt das Wetter keine Rolle. Des Menschen
Wissen über die Bewegungen der Gestirne und die Gesetzmäßigkeiten
im Weltall zu vertiefen, ist Sinn und Zweck eines Planetariums.
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Privatsternwarte
Privatsternwarten sind meist kleine Beobachtungsstationen unterschiedlicher Bauart, die von Privatpersonen betrieben werden. Sie unterscheiden sich damit von professionellen Forschungssternwarten oder Volkssternwarten, die von wissenschaftlichen Institutionen oder öffentlichen Trägern unterhalten und betrieben werden.
Dem Betreiber einer Privatsternwarte geht es im Wesentlichen darum, ein oder mehrere Teleskope wettergeschützt fest aufzustellen, um sie ständig beobachtungsbereit zu haben. Die Räumlichkeiten sind dabei höchst unterschiedlich und reichen von größeren Dachfenstern im Dachgeschoss über Schiebedächer im First eines Hauses bis zu separaten Kuppelbauten im Garten oder anderen Freiflächen. Sehr verbreitet sind einfache hölzerne Gartenhäuschen, bei denen das Dach abschiebbar ist.
Das Instrumentarium ist ebenso unterschiedlich. Es reicht von einzelnen kleinen Teleskopen auf leichten Montierungen, bis zu Spiegelteleskopen mit Spiegeldurchmessern von bis zu einem Meter, Computersteuerungen, Spezialgeräten zur Sonnenbeobachtung und umfangreichen Fotoausrüstungen.
Die selbst gestellten Aufgaben sind dabei sehr unterschiedlich. Sie reichen von einfachsten Himmelsbeobachtungen über die Öffentlichkeitsarbeit bis zu professionellen forschungsunterstützenden Arbeiten. So haben Besitzer von Privatsternwarten schon Planetoiden, Kometen und neue Sterne entdeckt.
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Protuberanzen,
Protuberanzenansatz
Die Protuberanzen
sind heiße, gasförmige Wolken oberhalb der Photosphäre.
(scheinbare Sonnenoberfläche). Sie sind nur bei einer Sonnenfinsternis,
mit speziellen Filtern oder mit dem Protuberanzenansatz beobachtbar.
Mit diesem Gerät wird über verschiedene Kegelblenden die Sonne
im Teleskop abgeblendet und so eine künstliche Sonnenfinsternis erzeugt.
Dadurch werden die Protuberanzen sichtbar. |
pysikalische
Daten
k bedeutet beleuchteter
Teil, und gibt an wieviel Prozent der Planetenscheibe beleuchtet ist. Bei
Halbmond ist k=0,5. Es sind 50% der Mondscheibe beleuchtet.
Lichtgrenze wird vorwiegend beim Mond verwendet. Die Lichtgr. ist der Längengrad, auf
dem die Tag- und Nachtgrenze liegt. |
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Shapleylinse
s. Reduser |
Schaer-Refraktor
Der
Schaer-Refraktor ist ein Linsenfernrohr aus der Gruppe der Faltrefraktoren.
[mehr..] |
Scheiner-Methode
Die Scheiner-Methode ist ein Verfahren, mit dem eine
parallaktische Teleskopmontierung auf den Himmelspol ausgerichtet werden kann. Dabei lässt man zunächst einen äquatornahen Stern im Südmeridian an dem Faden eines Fadenkreuzokulars durch das Gesichtsfeld des Teleskops laufen. Anhand der Abweichungen wird die Südausrichtung der Montierung korrigiert. Zur Einstellung der Polhöhe wird ein Stern über dem West- oder Osthorizont angepeilt, die Abweichung beobachtet und die Polhöhe entsprechend korrigiert. Das Verfahren wird solange wiederholt, bis der jeweilige Stern auf dem Faden bleibt.
Entwickelt wurde dir Methode von dem deutschen Astrophysiker Julius Scheiner (* 25. November 1858 in Köln, † 20. Dezember 1913 in Berlin).
Praxistipp!
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Sonnenfilter
s. Filter |
Sichtbedingungen,
Szintillation, U, D, Seeing
Die Szintillation verursacht
das Funkeln der Sterne und hat die Ursache in atmosphärischen Turbulenzen.
Besonders deutlich wird dieses Phänomen im Sommer über dem erhitzen
Asphalt der Straße. Die Beobachtung wird dadurch erheblich beeinflusst.
Im Beobachtungsprotokoll
werden die atmosphärischen Sichtverhältnisse mit den Faktoren
U
für Luftunruhe (Funkeln) und D für Durchsicht mit einer
Skala von 1-5 bewertet. 1 bedeutet sehr gute Bedingungen, 5 schlechte,
kaum brauchbare Bedingungen. Bei Vergleich einzelner Beobachtung sind diese
Faktoren unbedingt zu berücksichtigen.
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Seeingskala nach Antoniadi
U1 |
perfektes Bild ohne geringste Luftunruhe |
U2 |
leichte Wallungen, aber Phasen der Ruhe, die wenigstens einige Sekunden lang andauern |
U3 |
mittelmäßige Luftruhe, auffälliges Bildzittern |
U4 |
schlechtes Seeing, ständig störendes Wabern |
D5 |
sehr schlechtes Seeing, das Wahrnehmen von Einzelheiten in kaum möglich |
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Tranzparenzskala
D1 |
sehr klarer Himmel, Sterne mit 5mag sichtbar |
D2 |
klarer Himmel, Sterne mit 4mag sichtbar |
D3 |
Himmel dunstig, Sterne mit 3mag noch sichtbar |
D4 |
Dunst nimmt zu, nur noh Sterne mit 1mag zu sehen, Planetenbeobachtung gerade noch möglich |
D5 |
Dunst (Nebel, Hochnebel) so stark, dass Planeten mit ;bloßem Auge gerade noch erkannbar ist, Fernrohr ist sind am Planeten keine Einzelheiten mehr erkennbar. |
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Sonnenflecken
Die Sonnenflecken sind dunkle
Stellen auf der Sonnenoberfläche, die bereits mit einfachen optischen
Hilfsmitteln beobachtet werden können. (Achtung, nur unter Verwendung
starker Filtergläser, Augenschäden) Sie kommen einzeln und in
Gruppen vor und haben unterschiedliche Helligkeitsstrukturen. |
Spektiv
Das Spektiv ist ein kleines ausziehbares Handfernrohr.
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Sternzeit
Die Sternzeit ist der Winkel
zwischen dem Frühlingspunkt (Schnittpunkt des Himmelsäquators
mit der Sonnenbahn zum Frühlingsanfang) und dem Meridian (Längengrad
genau im Süden). |
Sucher
Ein kleines Fernrohr auf einem Teleskop in der Güte eines Feldstechers. Er besitzt häufig ein Fadenkreuz und ein großes Gesichtsfeld, um einen möglichst großen Himmelausschnitt überblicken zu können. Mit dem Sucher werden die Gestirne zunächst angepeilt, um sie mit dem Teleskop leichter zu finden. |
Taukappe
Die Taukappe ist ein Rohr,
mit dem das Beschlagen des Objektivs bei Tauniederschlag (hohe Luftfeuchtigkeit)
verhindert und Streulicht ferngehalten wird.
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Teilkreise
Ältere parallaktische Montierungen
sind in den meisten Fällen mit Teilkreisen ausgestattet. An beiden
Achsen ist eine Scheibe oder ein Ring, mit einer Teilung, die der Einteilung
der Himmelskoordinaten entspricht. Der Deklinationteilkreis (Breitengrad)
ist in 4 x 90° eingeteilt; 0° entspricht dem Himmelsäquator,
+90° oder -90° dem Himmelsnordpol oder Südpol. Der Rektaszensionsteilkreis
(Stundenkreis oder Längengrad) hat per Definition eine 24 Std. Teilung.
Ist die parallaktische Montierung richtig aufgestellt, kann man durch Einstellen
der Koordinaten auf den Teilkreisen die Gestirne finden.
In den letzten Jahren hat auch hier die Computertechnik Einzug gehalten. So werden heute vielfach
digitale Teilkreise eingesetzt, bei denen die Drehbewegungen der Teleskopachsen mit Encodern abgefragt werden. |
Terminator
Der Terminator ist auf den
Planeten die Tag- und Nachtgrenze. Er ist auf den Planeten Merkur, Venus,
Mars und beim Mond zu beobachten. |
Tubusseeing
Als Tubusseeing werden interne Luftturbulenzen im Teleskoptubus
bezeichnet. Dadurch wird die Abbildungsqualität der Optik beeinträchtigt. Teleskope mit geschlossenen Tuben, (Refraktoren)
werden durch die internen Temperaturunterschiede weniger beeinträchtigt, als bei Fernrohren mit offenen Tuben.(Newton-Spiegelteleskope)
Geschlossene Spiegelteleskope sind auch deshalb anfälliger für die Temperaturunterschiede im Tubus,
weil das Licht den Tubus mehrfach durchläuft. |
UTC
UTC bedeutet koordinierte
Weltzeit. In der Astronomie ist es üblich, die Zeitangaben in UTC
zu machen. Dadurch werden die Beobachtungen auf der gesamten Erde unmittelbar
vergleichbar. Im Mitteleuropa beträgt die Differenz zur MESZ -2 Stunden, zur MEZ -1
Stunde. 12:00 MEZ ist also 11:00 UTC. |
Venusgürtel
Eine atmosphärische Erscheinung in orangeroten Farben in 10° bis 20° über dem Horizont wären der Dämmerung.
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Vergrößerung
Die Vergrößerung eines Teleskops ist das Verhältnis aus der
Objektiv- oder Spiegelbrennweite und der Brennweite des Okulars. Sie wird
in der Regel durch das Wechseln des Okulars verändert. Die folgenden Rechenbeispiele beziehen sich auf ein Kaufhaus-Netwonteleskop mit 4,5-Zoll Öffnung und 900 mm Brennweite:
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Vergütung
Komplexe Mehrfachbeschichtungen (T-Beläge, Multicoating)
auf Linsenoberflächen und Prismen zur Minderung der Reflexion. Die
Beschichtung ist niedrig brechend, weist eine gute Härte und Haftfähigkeit
auf und ist chemisch beständig.
Beispiel
für die Wirkung der Vergütung:
unvergütete
Optik aus 3 Linsen (6 Oberflächen), 5 % Reflexionsverlust
=> Transmission 0,956 = 74 %
vergütete
Optik aus 3 Linsen (6 Oberflächen), 1 % Reflexionsverlust
=> Transmission 0,996 = 94 %
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Vignettierung
Dieses Problem kann bei
jedem Teleskop auftreten. Durch zu kleine Blenden im Teleskop oder dem
Okular wird das Bildfeld beschnitten. Im Randbereich wird das Bild dadurch
etwas dunkler und die Abbildung schlechter.
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Zeitgleichung
Die Zeitgleichung ist der Unterschied zwischen der wahren
und mittleren Sonnenzeit. Sie wird durch zwei Faktoren begründet:
Die Exzentrizität der Erdbahn führt zu einer Amplitude von ca. 8 Min. Der Startpunkt ist
das Perihel Anfang Januar. Die Periodenlänge ist ein Jahr.
Die Erde bewegt sich auf der elliptischen Bahn um die Sonne mit ungleichmäßiger Geschwindigkeit.
Im Winter ist sie "schneller", im Sommer "langsamer". Die Rotation ist aber immer gleichmäßig.
Dadurch ist der "wahre Mittag" vor oder nach dem "mittleren Mittag". Die Sonnenuhr geht "vor" oder "nach".
Die Schiefe der Ekliptik führt zu einer Amplitude von 10 Min. Der Startpunkt ist der
Frühlingspunkt. Die Periodenlänge ist ein halbes Jahr.
Zu den Tagundnachtgleichen kreuzt die Ekliptik den Äquator unter einem Winkel von 23,4°
und die Bewegung der Sonne beträgt an einem Tag 0,905° entlang des Äquators. Sie ist langsamer!
Zu den Sonnenwenden (Sommer- und Winteranfang) bewegt sich die Sonne parallel zum Äquator und legt dann 1,074° pro Tag am Himmel zurück. Sie ist schneller.
Die Überlagerung dieser beiden Effekte führt am 12. Feb. zu einer Korrektur von -14 Minuten. Am 4. Nov. ist der andere Extremwert +17 Minuten.
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Zenitprisma
Das Zenitprisma lenkt das
Licht im Teleskop und 90° um. Es wird zwischen dem Okularauszug (s.
o.) und dem Okular eingesetzt. Bei Linsenfernohren ist das sehr hilfreich,
weil man sich bei zenitnahe Beobachtungen nicht verrenken muss.
Die Abbildung am Okular ist in der Waagerechten spiegelbildlich. |
ZM, Zentralmeridian
Der Zentralmeridian ist der Längengrad, der die Plantenscheibe quasi in den
westlichen und östlichen Teil teilt. Dadurch wird die Orientierung auf der Karte möglich. Wenn der ZM beim Mars
beispielsweise 135° beträgt, ist klar, dass nördlich des Äquators die Region um den größten Vulkan des Sonnensystem, dem
Nix Olympica zu sehen ist.
Die Sonne und die Gasplaneten haben eine s. g. differenzielle Rotation, d. h. das einzelne Zonen in den Atmosphären
unterschiedlich schnell rotieren. Daher gibt es für Jupiter unterscheidliche Zeiten für den Zentralmeridan.
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