Lexikon Teil 1 |
Dieses Lexikon ist mit den
verwendeten "Fachbegriffen" auf meiner Homepage verknüpft, um dem
interessierten Laien das Verständnis zu erleichtern. Wenn Begriffe
fehlen, bitte ich um Anregungen.
Darüber hinaus können Sie auch hier "nachschlagen".
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Amiciprisma
Ein Amiciprisma, auch Reflexionsprisma genannt,
dient zur vollständigen Bildumkehr des seitenverkehrten und kopfstehenden Bildes in einem Linsenteleskop.
Dieses Prisma ist sehr hilfreich, wenn ein Linsenfernrohr für Naturbeobachtungen genutzt wird.
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Analemma
Die Analemma zeigt im Verlauf eines Jahres die
Position der Sonne relativ zur Südposition. Wird die Position der Sonne im Mittagspunkt ein
Jahr lang aufgezeichnet, ergibt sich die Form einer Acht. Daraus ist die Korrektur der
Zeitgleichung für eine Sonnenuhr ablesbar. |
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Ansen
Das Gebiet, in dem der Saturnring
seinen größten Durchmesser hat. |
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Auflösungsvermögen
Das Auflösungsvermögen
eines Teleskops bezeichnet die Trennschärfe des Objektives und ist
ein Maß für das Detailerkennungsvermögen. Die Maßeinheit
ist Bogensekunden (")
Beispiel: Kommt einem auf
einer geraden Straße in der Nacht ein Auto entgegen, erscheinen beide
Scheinwerfer zunächst als eins. Dann, wenn die Scheinwerfer länglich
erscheinen ist das Auflösungsvermögen der Augen erreicht.
Das folgende Rechenbeispiel bezieht sich auf ein Kaufhaus-Newtonteleskop mit 4,5-Zoll Öffnung und 900 mm Brennweite
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Barlowlinse
Die Barlowlinse ist eine nach ihrem Erfinder Peter Barlow
benanntes, negatives Linsensystem, dass im Brennpunkt eines optischen System (Teleskop), zwischen dem
Objektiv und dem Okular, eingesetzt wird. Sie wird verwendet, um
die Brennweite der Optik zu verlängern und damit die Vergrößerung
zu erhöhen. Gleichzeitig wird das Bild dunkler und größer. Daher werden Barlowlinsen hauptsächlich bei der
Planetenfotografie eingesetzt. Das Maß der Änderung kommt durch den aufgedruckten Faktor (1,5-3fach) zum
Ausdruck. Die Barlowlinse ist weit verbreitet und gehört vielfach bereits zur Grundausstattung von Teleskopen.
Hochwertige Barlowlinsen bestehen aus 2 Linsen und können genutzt werden, um Fehler des Objektives zu
korrigierten. Dies ist für ein kleines Bildfeld unabhängig vom optischen System möglich. Bei einfachen,
einlinsigen Barlowlinsen wird aber leider oft der Farbfehler (chromatische Aberration)
wieder sichtbar. Dies zeigt sich am Teleskop an bunten Farbsäumen bei der Planetenbeobachtung. Generell
verstärkt die Barlowlinse die optischen Fehler des Objektivs und die Lichtstärke nimmt ab. Einige Okular
s. g. LV Long View) haben bereits eine Barlowlinse integriert. Damit wird die Austrittspupille des Okulars
nach hinten verlagert und das Einblickverhalten deutlich
verbessert. [mehr..]
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Bildfeldwölbung, Bildschalenfehler von Walter E.S.
Darunter versteht man die Abweichung der Bildortes von der idealen Bildebene in Richtung parallel zur opt. Achse. Nach der geometrischen Optik sollten alle Bildpunkte einer zur optischen Achse rechtwinkligen Objektebene auch wieder in einer Ebene rechtwinklich zur optischen Achse liegen. Tatsächlich aber liegen sie in einer untertassenähnlich gewölbten rotationssymetrischen Fläche (im allgemeinen Falle von Astigmatismus sogar in zwei verschiedenen solchen Flächen). Die Fläche(n) nennt man „Bildschale(n)”, bei Astigmatismus heißt die eine „sagittale Bildschale“ und die andere „meridionale Bildschale”. Die erstgenannte enthält die Gesamtheit aller Bildpunkte der Lichtstrahlen eines Sagittalschnitts, die zweitgenannte die Gesamtheit aller Bildpunkte eines Meridionalschnitts. Der Meridionalschnitt ist ein Schnitt in einer Ebene, welche die optische Achse und den Objekt- sowie Bildpunkt enthält. Er schneidet die sphärischen Linsenoberflächen auch bei schräg zur optischer Achse einfallendem Strahl längs Großkreisen (= Meridianen, daher der Name Meridionalschnitt), also Kreisen, die denselben Krümmungsradius wie die Kugelflächen haben. Der Sagittalschnitt ist ein Schnitt in einer Ebene rechtwinklig zur Ebene des Meridionalschnitts, die ebenfalls den Objekt- und Bildpunkt enthält. Er schneidet die sphärischen Linsenoberflächen bei schräg zur optischen Achse einfallendem Strahl längs kleineren Kreisen (= Breitenkreisen), also Kreisen mit kleinerem Radius als dem der Kugelflächen. Aus der Unterschiedlichkeit der Radien dieser Schnittkreise ergibt sich die unterschiedliche Lage der Bildpunkte, d.h. die Verschiedenheit von meridionaler und sagittaler Bildschale. |
Binokularansatz
Der Binokularansatz ermöglicht die Beobachtung am Teleskop mit beiden Augen. [mehr..] |
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Bolid
Ein Meteor (Sternschnuppe)
heller als -4. Größe. Die Venus überschreitet in ihrem
größten Glanz diese Helligkeit. |
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Brennweite
Die Brennweite ist der Abstand zwischen der Hauptebene
eines Objektivs und dem Brennpunkt.
Welche Bedeutung hat die Brennweite für die praktische Beobachtung?
Wenn man eine geringe Brennweite (kurzes Teleskop) hat, braucht man auch ein Okular mit einer sehr kurzen Brennweite,
um eine hohe Vergrößerung zu bekommen. Wenn man ein kurzes Teleskop hat,
(mit geringer Brennweite) hat man ein großes Gesichtsfeld mit einem eindrucksvollen Bild.
Eine kurze Brennweite ist für die Fotografie vorteilhaft, weil man (wegen der großen Blende) mit kürzeren Belichtungszeit
arbeiten kann.
Ein Linsenteleskop mit einer geringen Brennweite ist aber auch teuer, weil das Objektiv sehr komplex ist (Apo),
damit durch die Lichtbrechung entstehenden Regenbogenfarben unterdrückt werden. (chromatische
Aberration).
Ich habe 2 Linsenfernrohre. (Refraktoren) Der große Refraktor hat 2.300 mm und der kleine Refraktor 600 mm Brennweite.
Wenn ich bei der Beobachtung ein Okular mit 15 mm Brennweite einsetze, habe ich bei dem Großen eine Vergrößerung von 153x,
bei dem Kleinen aber nur 40x.
Der Gesichtsfelddurchmesser ist neben der Brennweite auch vom Eigengesichtsfeld des Okulares abhängig. Mit meinem 15 mm
Okular (Eigengesichtsfeld: 45,2°) habe ich bei dem Großen ein wahres Gesichtsfeld von 0,3°, bei dem Kleinen 1,1°.
Bei dem Großen habe ich nur ein Teil, aber nicht den gesamten Mond im Gesichtsfeld, während im Kleinen der Mond gleich 2-mal
ins Gesichtsfeld passt. Weil mal in dem kleinen Refraktor, mit dem größeren Gesichtsfeld auch einen größeren Bereich des Himmels überblickt, findet man die Objekte natürlich auch einfacher.
Für die Planetenbeobachtung ist der Große gut geeignet, weil man mit einer einfachen Linse (Fraunhofer Objektiv) und langer Brennweite höhere Vergrößerungen erreichen kann. (s. das Beispiel mit der Mond)
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chromatische
Aberration
Linsenobjektive verursachen
unterschiedliche Farbfehler. Dies ist der größte Nachteil der
Refraktoren. Durch die Brechung des Lichtes in den Linsen entstehen die
Spektralfarben (Regenbogenfarben). Die Objektive bestehen daher aus Linsen
mit verschiedenen Brechungsindices, um die Bildung des Spektrums zu kompensieren.
Bei kurzbrennweitigen Objektiven ist dieser Fehler auffälliger wie
bei Objektiven mit langen Brennweiten. Erkennbar sind diese Farbfehler
z. B. an dem grün-gelblichen Rand des Mondes.
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DC
DC steht für Kondensationsgrad
und diente 1986 beim Amateurbeobachtungsprogramm zum Halleyschen Kometen
zur Beschreibung des Kometenkopfes. Die Bewertungsskale reicht von 0 bis
9. 0 bedeutet, der Kometenkopf ist gleichmäßig diffus, ohne
Helligkeitszunahme zum Zentrum. 9 bedeutet, der Kometenkopf ist gleichmäßig
hell, ähnlich eines Planeten. |
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Deep-Sky
Deep-Sky-Objekte ist der
Sammelbegriff für sehr lichtschwache Objekte wie Nebel und Galaxien.
Die Beobachtung ist nur bei sehr dunklem Himmel möglich. |
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Dobson
Ein Newton-Spiegelteleskop
auf einer azimutalen Montierung. |
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Fadenkreuzokular
Ein Okular mit einem eingebauten
Fadenkreuz. Es wird zum exakten Nachführen bei der Fotografie benötigt.
Während das Teleskop als Teleobjektiv genutzt wird, wird mit dem Fadenkreuzokular
die exakte Nachführung überwacht, indem man darauf achtet, dass
der angepeilte Stern (Leitstern) nur eine bestimmte Abweichung innerhalb
eines bestimmten Bereiches hat. |
Faltrefraktor
Ein Faltrefraktor ist ein Linsenteleskop, dass ein- oder mehrfach gefaltet ist. Der Vorteil liegt in der erheblich kürzeren Bauweise und der besseren Handhabbarkeit. [Faltrefraktoren - Die anderen Linsenteleskope, PDF, 1,4 MB]
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Feldstecher
Bereits
die Beobachtung mit dem Feldstecher ist eine lohnende Sache, den jedes
optische Instrument bringt mehr als das eigene Auge.
Ein
Feldstecher besteht aus zwei parallel montierten kleinen Fernrohren. Bei
Prismenfeldstechern sind die Objektive (Frontlinse) weiter voneinander
entfernt als die Okulare. Durch die Prismen wird einerseits die Baulänge
verkürzt, andererseits ein reelles Bild (seitenrichtig und aufrechtstehend)
erzeugt.
Bei Feldstechern treten optische
Fehler in gleicher Weise auf, wie bei anderen Fernrohren, nur sind sie
nicht durch das Beugungsscheibchen erkennbar, weil die geringe Vergrößerung
dieses nicht zulässt. Das mittlere Bild zeigt optische Fehler (längliche
Randsterne). Außerdem können die beiden “Fernrohre” nicht korrekt
zueinander justiert sein. Darüber hinaus müssen auch Farbfehler
berücksichtigt werden.
Einfache Prüfung einer
Feldstecheroptik
Die Optik eines Feldstechers
lässt sich in einfacher Weise nach folgenden Kriterien prüfen:
1. Abbildung
- Der Feldstecher wird auf
die mindestens 30 m entfernte Kante einer weißen Wand eingestellt
- Den Feldstecher so ausrichten,
dass sich die Kante zum Gesichtsfeldrand verschiebt
- Die Kante darf nicht
krumm oder farbig werden
2. Kontrast
- Der Feldstecher wird auf
Schattenstellen an Bäumen eingestellt.
- Die Schatten müssen
tiefdunkel sein und dürfen nicht neblig erscheinen.
3. Das Bildfeld
Schaut man aus einer Entfernung
von 20-30 cm durch das Okular gegen eine helle Fläche, muss eine weiße,
kreisrunde Fläche erkennbar sein. (Abb. rechts)
Siehe auch "Überlegungen zum Kauf eines Fernglases"
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