Ich nehme an folgenden Beobachtungsprogrammen teil:
Hier erscheinen
in lockerer Folge einzelne Beobachtungsberichte:
Die Erklärung der Fachbegriffe finden Sie im Lexikon.
Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) in der Abenddämmerung
11.10.2024, 17:15 Uhr - 17:37 UTC
# Refraktor 100/600, Vergr. 24x
Ich komme C/2023 A3 mit meinem Refr. 100/600 bei 24facher Vergrößerung beobachten.
Um 17:15 UTC habe ich ihn entdeckt. Um den hellen Kern war auch eine schwache Koma erkennbar.
Die Höhe des Kometen betrug ca. 4°, die Sonne stand ca.-6° unter dem Horizont.
Um 17:37 Uhr (Höhe ca.1,1°) war er in den ruhigen Seeingphasen noch zu sehen. Er färbte sich dann aber rötlich. Wenig später war er aber nicht mehr zu sehen.
Im 8x42 Fernglas konnte ich ihn nicht erkennen.
Polarlichter
23.04.2023, 21:24 Uhr UTC
# DSLR Sony 6400, Brennweite: 27mm, Blende: 3,5, ISO 3200, Belichtungszeit: 8 sec.
Die Sonne war wieder sehr aktiv. Das führt auf der Erde immer wieder zu sehr imposanten Polarlichtern,
die um Mitternacht von 23. auf den 24. Apr. 2023 auch hier OWL fotografisch beobachtet werden konnten.
Zwischen den Wolken war der Himmel in Horizontnähe grünlich und violett gefärbt. Das Polarlicht war so
stark, dass sich sogar die typischen senkrechten Streifen in dem Farben zeigten. Der verursachende
Teilchenstrom, der sich durch eine Eruption auf der Sonne gebildet hatte, wurde schon am Abend im
Weltraumwetterbericht gemeldet. (bis zu Kp 9) Dieses Polarlicht war so stark, dass es sogar in
Österreich fotografiert wurde.
Visuell war das Polarlicht leider nicht sichtbar.
Partielle Sonnenfinsternis
25.10.2022, 08:50 - 10:30 Uhr, D4 U2
# Refraktor 100/600 mm, Projektion
# Refraktor 75/2300, H-Alpha-Filter, Vergr. 66x
Erster Kontakt: 09:09 Uhr UTC
Maximum: 10:10 Uhr UTC
Letzter Kontakt: 11:12 Uhr UTC
Max. Bedeckung: 25,9%
Hier in OWL konnten wir die Sofi auch beobachten. Die Wolken zeigten ausreichend große Lücken, so dass wir die Finsternis bis zum Maximum (rechtes Bild) verfolgen konnten. Ich habe das Bild projiziert, weil sich sehr spontan auch ein Nachbar zur Beobachtung angemeldet hatte.
Am Mondrand waren die Berge eindrucksvoll zu erkennen und auch eine kleine Sonnenfleckengruppe verschwand hinter dem Mond.
Sehr eindrucksvoll war auch die visuelle Beobachtung im H-Alpha-Licht. Mehrere größere Protuberanzen säumten den Rand. Eine sehr Große wurde auch von Mond bedeckt. Der Nachbar kam aus dem Staunen nicht heraus.
Der Halterung des Projektionschirms besteht aus Holz. Die Projektionsfläche ist eine weiße Pappe, die von einem
Sperrholzrahmen gehalten wird. Der Stab ist geteilt und steckbar, damit er gut im Koffer transportiert werden kann.
Beobachtung zum Lunar Transient Phenomena-Projekt
24.04.2021, 20:00 - 21:30 Uhr, D2 U1
# Refraktor 150/2.300 mm, fokal mit DSLR-Kamera
# Refraktor 100/600 mm, Bino 40x
LTP - Lunar Transient Phenomena - sind Leuchterscheinungen auf dem Mond, die Minuten bis viele Stunden andauern. Sie treten in Teilen von Kratern auf oder in eng begrenzten Gebieten. Sie sind meist rot oder blau. Dazu kommen Verdunkelungen, als würde eine kleine Wolke über die Mondoberfläche ziehen, oder Aufhellungen.
Die infrage kommenden Gebiete wurde währende der genannten Zeit visuell beobachtet. Zusätzlich wurde im Abstand von 5 Minuten ein Foto gemacht. Leider konnte ich die beschrieben Phänomene nicht beobachten.
Nova Per
Dezember 2020
# Refraktor 150/2.300 mm, Vergr. 38x
Am 25.11.2020 wurde im Sternbild Perseus ein neuer Stern (Nova) entdeckt. Die Position ist 04h 29m 18.85s, +43°54'23,0" N. Wenige Tage nach der Entdeckung bekam sie die Bezeichung V1112Per.
Ich verfolge den Helligkeitverlauf visuell mit meinen Refraktoren und übe mich in der Helligkeitsschätzung. Parallel dazu macht ein Sternfreund aus unserer WhatsApp-Gruppe mit seiner Kamera Sternfeldaufnahmen, um die Helligkeitsveränderung zu dokumentieren.
Helligkeitsverlauf in der AAVSO-Datenbank
Mars
25.08.2020, 01:05 Uhr UTC, D2 U2. ZM 277,4°, Phase 90,3%, Scheinbarer Durchm. 20,7"
# Refraktor 150/2.300 mm, Vergr. 256 mit Binokularansatz
Der Mars ist in dieser Opposition wieder der Erde relativ nahe. Mit der Entfernung von 78,8 Mio. km
hat er an diesem Tag einen scheinbaren Durchmesser von 17,8". Die Oberflächenstrukturen sind auch bei dieser Größe schon
gut zu beobachten.
Bei dem dunklere Teil in der Mitte handelt es sind um Syrtis Mayor, darunter befindes sich das Hellas Lacus. Nach rechts von der Syrtis Major
erstreckt sie die Formation Mare Tyrrhenum. Die Südpolkappe (oben) ist noch vereist.
Bis zur Opposition am 14.10.2020 nimmt der Durchmesser bis auf 22,3" zu.
Mehrere dieser Einzelzeichungen (s. Galerie) habe ich zu einer Marskarte zusammengefügt.
Sternbedeckung duch den Mond
29.03.2020, 19:00 Uhr bis 20:40 Uhr UTC
# Refraktor 100/600 mm, Vergr. 38fach mit Binokularansatz
Bedeckt wurde der Stern SAO 93954 (74Tau) durch den Mond. Der Stern hat die Helligket von 3,5 mag.
Als Kontaktzeit für den Eintritt auf der dunklen Seite des Mondes konnte ich 19:29:06.1 UTC ermittelt. Der Austritt war um 20:35:19:1 UTC.
Bewertung der Beobachtung
Mehr zum Verfahren [PDF]
Sternenfinsternis - Aldebaranbeckung durch den Mond
23.12.2015, 18:14 - 19:20 Uhr UTC, D2 U3
# Feldstecher 9x63
Diese Beobachtung habe ich nicht von meiner Sternwarte aus gemacht, sondern bin mit
Freunden zur Schulsternwarte des EG in Lippstadt gefahren. Wir wollten die Bedeckung
fotografisch verfolgen. Trotzdem hatte ich meinen Feldstecher dabei. Vor dem Eintritt
habe ich meinen Blick über den fast vollen Mond schweifen lassen. Mir fielen südlich des
Mare Tranquilitatis einige aufgereihte Strahlenkrater auf, die an Weihnachtsbeleuchtung
erinnerten. Das Gebiet um die Krater Archimedes und Aristillius war deutlich heller als
die graue Ebene des Mare Imbrium. Das war mir vorher so noch nicht aufgefallen. Der Mond
näherte sich indes immer weiter dem rötlichen Aldebaran. Der Eintritt war spannend, den
der Mondrand war nicht zu erkennen. Wie erwartet verschwand der Stern schlagartig dann pünktlich um 18:14 Uhr.
Bis zum Austritt nutzten wir die Zeit, um die Bilder zu einen kleinen Film zusammenzuführen.
Um 19:20 Uhr UTC erwarteten wir das Auftauchen von Aldebaran. Von den Kollegen an den
Laptops hörte ich ein vereintes "da isser". Ich könnte ihn im Feldstecher aber noch nicht
sehen. Wegen des geringen Kontrastes gelang mir das erst ca. 20 sec. später.
Mit dem nebenstehendem Bild kann eine Filmsequenz aufgerufen werden, die aus Einzelbildern
besteht, die im Abstand von 10 Sekunden aufgenommen wurden.
Protuberanzenbeobachtung der Sonne
11.10.2015, 11:00 - 11:20 Uhr UTC, D2 U4
# Refr. 75/2300 mm, Vergr. 58x, Protuberanzenansatz B1800
Am Sonnenrand zeigten sich Protuberanzen in verschiedenen Ausprägungen.
Neben mehreren kleinen Fontänen bildete sich auch ein schöner Bogen. (links im Bild)
Die Höhe betrug schätzungsweise 30.000 - 40.000 km. Hier konnte man erkennen,
wie die ausgeworfene Materie auf die Sonne zurückfiel.
Auf der gegenüberliegenden Seite war eine mächtige Protuberanz, die sich in der
Breite ausdehnte. Auch hier könnte man erkennen, dass die Energie nicht ausreichte, um die Materie in den Weltraum zu schleudern. Die Ausdehnung war etwa auch 30.000 - 40.000 km in der Höhe und ca. 100.000 km in der Breite.
Wenn diese Materie die Erde trifft, entstehen Polarlichter.
Mondfinsternis
28.09.2015, 01:40 - 04:40 Uhr UTC, D1 U2
# Refr. 100/600 mm, Binokularansatz, Vergr. 24x,
Ich bin seit langem mal wieder früh aufgestanden, um diese Himmelschauspiel zu bewundern.
Meine kleine Sternwarte ist schnell geöffnet und einsatzbereit.
Beim Öffnen des Schiebedaches funkelt schon die aufgehende Venus durch einen Spalt des
Daches. Der Himmel ist so klar, wie wir es selten erleben. Der Mond ist bereit zum Teil
bedeckt. Das Aufstehen hat sich gelohnt.
Über der WhatsApp-Gruppe des OWL-Beobachtertreffs nehme ich Kontakt mit anderen
Sternfreunden der Region auf. Ein Kollege ist schon seit 0:00 Uhr UTC am Fotografieren.
Der Mond bietet einen tollen Anblick! Er ist schon zum größten Teil grau-braun verdunkelt. Es zeigen sich im bedeckten Teil aber noch Oberflächenkonturen. Er ist umgeben von einigen Sternen mit unterschiedlichen Helligkeiten. Meine Aufmerksamkeit wird auf eine nahende Sternenfinsternis gelenkt. Wenige Minuten später verschwindet der Stern plötzlich hinter dem Mond. Das schnelle Verschwinden lasst mich erkennen, dass der Mond keine Atmosphäre hat.
Die Verfärbung des Mondes ändert sich allmählich. Jene, die schon mehrfach Mondfinsternisse beobachtet haben, wissen, dass sich die Verfärbung nicht immer in den gleichen Farben und Intensität ergibt. Nach der vierstufigen Skala von Danjon würde ich diese Finsternis zu diesem Zeitpunkt in die Stufe 1 einordnen. Einflussgrößen auf die Verfärbung können die Sonnenaktivität, sowie die Verunreinigung der Atmosphäre durch Vulkan- oder Meteorstaub sein. Die Bewölkung spielt sicherlich auch eine Rolle.
Der Mond ist mit Bino fantastisch. Bei ca. 2° Gesichtfelddurchmesser hebt sich der verfinsterte Mondes eindrucksvoll vom Himmelshintergrund ab. Das Mare Imbrium, der Oceanus Procellarum und das Mare Nubium sich in Umrissen erkennbar. Aber die Details sind bei diesem Anblick nicht mehr so wichtig. Der Mond schwebt quasi vor mir. Ich denke an die Apollo-Astronauten auf ihrem Weg zum Mond, an diesen erhabenen Anblick aus dem Fenster des Raumschiffs.
Während ich diesen Bericht schreibe, wechsle ich immer wieder zum Teleskop. Der Mond ist jetzt wieder zur Hälfte im Halbschatten und die braun-rötliche Verfärbung ist verschwunden.
Der Kernschattenrand ist etwas diffus und lässt die Lichtberechnung in der Erdatmosphäre erkennen.
Allmählich verblassen die Sterne in der nahenden Morgendämmerung. Bevor ich meine Sternwarte wieder in den Ruhezustand überführe, noch einen Schwenk auf die Venus. Bei 60facher Vergrößerungen ist die Phase sehr gut zu sehen. Der Anblick ist vergleichbar mit dem Mond ca. 3-4 Tage nach Neumond.
Spektrum der Sonne
08.04.2014, 10:15 Uhr UTC, D3 U2
# Handspektroskop von Astromedia, Canon IXUS 80 IS
Am Astronomietag 2014 wurde uns bei bedecktem Himmel das Sonnenspektrum mit den Fraunhoferlinien gezeigt.
Das hat mich dazu bewogen, mich näher mit der Spektroskopie zu befassen. Meinen ersten Versuch habe ich nun mit dem Handspektroskop von Astromedia gemacht (Bild rechts oben). Erstaunlicherweise sind sogar einige Fraunhoferlinien schwach zu erkennen. In dem Buch "Auf der Suche nach den ältesten Sternen" bin ich auf Angaben zu den Linien gestoßen. Demnach kann ich im blau-violetten Bereich des Spektrums die Linie des Kalziums, im grünen die Magnesiumlinien, im gelben die beiden Natriumlinien und im roten die Wasserstofflinien erkennen.
Das finde ich schon bemerkenswert.
[Geräteaufbau]
09.11.04.2014, 11:20 Uhr UTC, D3 U2
# modifizierter Handspektroskop von Astromedia, Canon IXUS 80 IS
Diese Beobachtungen habe ich wieder mit dem o. g. Handspektroskopen gemacht. Die Skala habe ich dabei aber komplett abgedeckt.
Die Fraunhoferlinien treten jetzt aber sehr deutlich hervor.
(Bild rechts Mitte).
[Geräteaufbau]
19.04.2014, 12:20 Uhr UTC, D2 U2
# Spektroskop Eigenbau, Canon IXUS 80 IS
Das Spektroskop für das untere Bild ist nach der Idee aus der Sendung Quarks & Co entstanden. Das Gitter ist ein Ausschnitt einer CD. Das Gehäuse ist eine alte
Okularverpackung. Der Spalt hat die Breite eine normalen Blatt Papiers. [Bild] Auch mit diesem einfachen Spektroskop sind die kräftigsten Fraunhoferlinien bereits zu sehen.
Jupiter bei bestem Seeing
01.01.2013, 21:15 - 21:30 Uhr UTC, D1 U1
# Refr. 150/2300 mm, Binokularansatz, Vergr. 153x, teilweise Orangefilter,
ZM I: 128° ZM II: 226°
Der Jupiter stand vor einigen Tagen im Sternbild Stier in Opposition zur Sonne. Mit einer Höhe von 58,5° über dem Horizont hatte er eine optimale Beobachtungsposition.
Ich habe verschiedene Vergrößerungen ausprobiert und entschied mich bei 153facher Vergrößerung zu zeichnen.
Das SEB (südl. äquatoriale Wolkenband) zeigte beim ersten flüchtigen Blick bereits verschiedene Detail.
Das Band schien längst durch ein helleres Band getrennt zu sein. Außerdem war am Ostrand im SEB eine "Blase" die zunächst
wie ein rötliches Auge aussah. Das musste der große rote Fleck gewesen sein. Im westlichen Teile des NEB gab es eine dunkle
Ausbuchtung zum Äquator. Diese war von hellen länglichen Flecken beidseitig umgeben. Diese Flecken (1-1 und 2-1 im Bild)
waren im Orangefilter besser zu sehen.
Die nördliche Polarregion zeigte einen bläulichen Schimmer. Die Südpolregion war dagegen deutlich unscheinbarer.
Jupiternomenklatur von Bändern und Zonen
Ekliptik am Morgenhimmel
14.09.2012, 04:00 Uhr UTC, D2 U2
# bloße Auge
Das frühe Aufstehen fällt mir nicht immer leicht. Umso erfreulicher ist es, wenn der Himmel
klar ist und jetzt zum Herbst die Sterne noch sichtbar sind. An diesem Morgen zeichneten die
schmale Sichel des abnehmendens Mondes über dem Osthorizont, die -4,2m helle Venus im Südosten
und der -2.4m helle Jupiter die Ekliptik an den Himmel. Er hat in den letzten Wochen das goldene Tor der Ekliptik durchschritten. Der helle Osthorizont kündete bereits
von der aufgehenden Sonne, die dem Mond und die Planeten auf ihren Bahnen folgt.
Bei dem Anblick fängt der Tag gleich viel besser an.
Sonnentransit der ISS
11.05.2013, 7:47 Uhr UTC, D2 U3
# Refr. 150/2300 mm, 77x, Okularprojektion mit Canon IXUS80, Belichtungszeit und Blende wurden von der Automatik bestimmt.
Für diejenigen, die gerne rechnen, hier noch einige Daten zu dem Vorbeiflug der ISS aus Calsky.com:
Dimension der ISS: 109.0m x 73.0m x 27.5m, Transitdauer: 0,97s, Winkeldurchmesser: 40,9", Entfernung: 676 km,
Winkelgeschwindigkeit: 30,4'/s, Geschwindigkeit: 7.839 km/s
Wichtiger Hinweis: Die Sonne darf nicht ohne Schutzfilter beobachtet werden. Das helle Licht kann zu schweren Augenverletzungen führen.
Weiteres zur Beobachtung der ISS in der Rubrik Beobachtungstipps
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Mondtransit der Raumfähre Discovery und der ISS
07.03.2011, 17:49 Uhr UTC
# Refr. 150/2300 mm, 38x, Okularprojektion mit Canon IXUS80, Belichtungszeit und Blende wurden von der Automatik bestimmt.
Die Raumfähre Discovery hatte um 12:00 Uhr UTC von der ISS abgelegt.
Um 17:49 Uhr war der Mondtransit der ISS für meinen Beobachtungsort angekündigt.
Bei klarem Wetter zog ich schon frühzeitig das Dach auf, um mich auf das seltene Ereignis
vorzubereiten. Die Digitalkamera war schnell mit dem Baader-Microstage an dem 60mm Okular
montiert, sodass mir noch etwas Zeit zum Üben blieb. Die schmale Mondsichel war bereits in der
frühen Dämmerung gut zu sehen und stand noch ca. 25° über dem Horizont. Um 17:45 Uhr UTC
kam langsam Spannung auf und ich hielt gemeinsam mit meinen Sohn Ausschau nach der Raumstation.
Das die Discovery in der Dämmerung auch gut zu sehen sein würde, hat ich nicht erwartet.
Wenige Sekunden vor dem Transit hatten wir die ISS entdeckt.
Die Discovery haben wir aber erst gesehen, als beide höher über den Horizont aufgestiegen waren.
Im Film ist zunächst der Transit der Discovery zusehen. Die ISS folgt ca. 5 sec. später.
Für diejenigen, die gerne rechnen, hier noch einige Daten zu dem Vorbeiflug der ISS aus Calsky.com:
Transitdauer: 1,32s, Winkeldurchmesser: 22,8", Entfernung: 811,8 km, Helligkeit: -0.3mag, Winkelgeschwindigkeit: 22,1'/s, Geschwindigkeit: 8.807 km/s
Weiteres zur Beobachtung der ISS in der Rubrik Beobachtungstipps
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Mond mit außergewöhnlichem Anblick - partielle Mondfinsternis
16.08.2008, 19:30 - 22:40 Uhr UTC, D2 U2
# Refr. 150/2300 mm,Binolularansatz, 92x
Am Samstagabend zeigte sich der horizontnahe Vollmond in außergewöhnlichem Licht. Der Mond streifte zwischen 21:37 Uhr und 00:44 Uhr den Schatten der Erde im Weltraum. Dadurch wurde er um 23:10 Uhr bis zu etwa 81% verfinstert. Da es aber im Erdschatten nicht völlig dunkel ist, erschien der verfinsterte Teil des Mondes schwachrötlich bis grau gefärbt. Die Färbung kommt zustande, weil sich das Sonnenlicht in der Erdatmosphäre bricht und der rötliche Anteil des Lichtes in die Schattenzone fällt. Auf dem verfinsterten Teil des Mondes waren in meinem Teleskop zeitweise einzelne Oberflächendetails wie Strahlenkrater und die Umrisse der grauen Mondmeere noch zu sehen.
Weil sich bei der Mondfinsternis die Erde zwischen den Mond und der Sonne befindet, hätten Astronauten, die sich auf dem dunklen Teil auf dem Mond aufhalten würden, eine totale Sonnenfinsternis erlebt. Die Astronauten hätten ihre Umgebung in einem gespenstischen schwachrötlich bis grauem Schimmer wahrgenommen, vergleichbar mit einer Vollmondnacht auf der Erde.
Eine totale Sonnenfinsternis dauert auf der Erde max. 7,5 Minuten. Der kreisförmige Kernschatten der Erde rast dabei mit einem Durchmesser von bis zu 264 km und einer Geschwindigkeit von 2.100 km pro Stunde über die Menschen hinweg.
Weil die Erde aber ungefähr 3,7 mal größer als der Mond ist, hätten die Astronauten bis zu 100 Minuten Zeit, die Sonnenfinsternis zu genießen.
Eine Mondfinsternis, wie an diesem Abend, kann nur entstehen, weil der Mond der Sonne genau gegenüber steht. Es ist dann Vollmond. Da die Mondbahn aber um 5° gegenüber der Erdbahn geneigt ist, zieht der Vollmond meistens über oder unten dem Schatten der Erde vorbei so dass es zu keiner Finsternis kommt..
Die beiden nächsten Mondfinsternisse im Februar und Juli nächsten Jahres sind für uns nicht zu sehen, weil sie am Tag stattfinden und der Vollmond dann nicht am Himmel steht.
Das helle Gestirn weiter westlich (rechts) vom Mond war der Jupiter, der in diesen Wochen seine Bahn durch das Sternbild Schütze zieht.
Uhr.
Partielle Sonnenfinsternis
01.08.2008, 09:35 - 11:30 Uhr UTC, D2 U3
# Refr. 150/2300 mm,Binolularansatz, 92x
Nachdem es am frühen Vormittag fast aussichtslos schien die partielle Sonnenfinsternis zu beobachten, riss der Himmel nach einem Wolkenbruch pünktlich zum ersten Kontakt um 09:43 Uhr auf. Im Teleskop zeigten sich schnell die bizarren Gebirge am südöstlichen Rand des Mondes vor der grellen Sonnenscheibe. Damit die Sonnenfinsternis aber von mehreren Gästen gleichzeitig gesehen werden konnte, wurde das Sonnenbild auf eine weiße Platte projiziert (rechtes Bild). Der zweite Kontakt erfolgte um 11:23 Uhr.
Sonnenuntergang am Meer
23.07.2008, 19:26 - 19:31 Uhr UTC
# bloße Auge
Während unseres Familienurlaubs im Juli 2008 auf der Ostseeinsel Fehmarn erlebten wir am Strand von Bojendorf einen sehr schönen Sonnenuntergang. Es war das erste Mal, dass wir die Sonne im Meer versinken sehen konnten.
Wir saßen im Sand, als wir den Untergang beobachteten. Unmittelbar nach dem 2. Kontakt bin ich aufgestanden. Sofort war wieder ein kleiner Strich von der Sonne über dem Meer zu sehen, der dann aber eine Augenschlag später wieder verschwand.
Am nächsten Abend bot sich erneut die Gelegenheit, dieses Schauspiel zu beobachten. Jetzt stellte sich unser zehnjähriger Sohn auf den Deich und ich direkt ans Wasser. Wir riefen uns gegenseitig zu, wann die Sonne ganz verschwunden war. Der Zeitunterscheid war merklich. Mit einer Skizze im Sand haben wir uns dann noch über die Beobachtung unterhalten.
Wie lange hat der Untergang gedauert? Die Sonne hatte eine Mittagshöhe von 55,5°, der scheinbare Durchmesser betrug 0,5247°.
Danach sind vom 1. bis zum 2 Kontakt 2,54 min. vergangen, wenn man die Refraktion außeracht lässt.
Mars
12.01.2008, 20:50 - 21:00 Uhr UTC, D2 U2, ZM 324°, Scheinbarer Durchmesser: 14,4"
# Refr. 150/2300 mm, Binolularansatz, 255x
Am Nordpol zeigt sich die Polkappe schon sehr hell, umgeben von einem dunklen Rand. Die dunklen Gebiete unterhalb des Nordpol (im Bild oberhalb) sind das Mare Acidalium und die Region Arabia. Zum Äquator war eine dunkle Region mit den Gebieten Oxus, Lacus Niliacus, und Sinus Meridiani sichtbar. Die dunklen Gebiete im oberen Teil der Zeichnung sind u. a. Sinus Serpentis, Mare Erythraeum, Sinus Aurorae.
Komet 17P/Holmes
28.10.2007, 20:00 - 21:00 Uhr UTC, D6 U2
# Refr. 150/2300 mm, 38x
Trotz hoher Schleierwolken ist der Komet im Teleskop gut zu sehen. Er ist kreisrund und hat ein helles Kerngebiet. Auffinden konnte ich ihn nur mittels der Koordinaten und Teilkreise, da kein Stern zu sehen war.
Der Komet hatte in den Tagen zuvor einen enormen Helligkeitszuwachs. Die ist in wenigen Stunden von unscheinbaren 16-17m auf 2m5 Helligkeit angestiegen.
30.10.2007, 17:00 - 17:45 Uhr UTC, D2 U2 (Bild oben)
# Refr. 150/2300 mm, 38x
Nun ist der Komet in seiner ganzen Pracht zu sehen. Bereits mit bloßem Auge bildet er ein Dreieck mit alpha und delta Per. Die Helligkeit ist mit ca. 3m mit der von delta Per vergleichbar. Holmes erscheint gelblich als Scheibchen.
Das Dach ist schnell geöffnet und die Beobachtung kann beginnen. Bei einen Gesichtsfelddurchmesser von 1°08´ ist das Bild phantastisch.Der Komet ist kreisrund und gleichmäßig hell. Er zeigen sich nur wenig Strukturen. Zum
Nordwestenrand ist er etwas dunkler und der Rand selbst ist hier nicht so scharf abgegrenzt. Der helle sternförmige Kern liegt in südöstlicher Richtung etwas aus der Mitte. Von Kern aus breitet sich ein kleines, etwas helleres Dreieck zu Rand hin aus. Dies ist offenbar der Schweifansatz, der von der Erde weggerichtet ist. Der Gesamteindruck ist, wie wenn man senkrecht auf ein rundes, spitzes Zeltdach blickt.
Noch mehrfach zieht es mich an diesen Abend immer wieder ans Teleskop. Zwischenzeitlich hat die Bewölkung wieder zugenommen. Gegen 21:30 Uhr klappe ich mein Teleskop wieder ein um das Dach zu schließen.
11.11.2007 20:45 Uhr und 21:25 Uhr UTC D2 U2 (Bild mitte)
# Refr. 150/2300 mm, 38x Eine große Wolkenlücken gibt den Blick zum Kometen frei. Die Position hat sie im Vergleich zu anderen Kometen in den letzten Tagen nur geringfügig verändert. Seine Bahn hat ihn etwa 1° an Mirfak (alpha Per) herangeführt. Im Teleskop fällt sofort seine Größe auf. Er nimmt nun etwa die Hälfte des 1°08´ großen Gesichtfeldes ein. Hinter dem Staubhalo der Koma befinden sich einige Sterne und er scheint "dünner" geworden zu sein. Im Zentrum ist immer noch die dreiecksförmige hellere Region zu erkennen. Auch die hat sich gegenüber der früheren Beobachtung vom 30.10. vergrößert, den sie reicht immer noch bis an den Rand des Halos. Um diese hellere Region ist der Halo in länglicher Form etwas deutlicher, ähnlich wie bei dem Hantelnebel.
19.11.2007 04:35 Uhr und 04:50 Uhr UTC D2 U3 (Bild unten)
# Refr. 150/2300 mm, 38x, Gesichtsfelddurchmesser 1°08` Der erste Eindruck erinnert an eine Qualle.Der Halo ist gleichmäßig und ohne Strukturen. Der Rand ist zu alpha Perseus nicht scharf umgrenzt. Die Koma zeigt sich länglich, der Kern ist nicht sichtbar.
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Merkur am Taghimmel
08.12.2003, 12:45- 13:00 Uhr UTC, D2 U5
# Refr. 150/2250 mm, Binokularansatz, 15mm ED-Okulare, 150x
Nach der Sonnenbeobachtung ist es mir heute gelungen, Merkur am Taghimmel zu beobachten. Trotz mäßigem Seeings war der Planet bei einer Helligkeit von -0,4m gut zu finden. Durch die gegenwärtige Phase, der beleuchtete Teil beträgt nur 64,5%, erschien er bei 150facher Vergrößerung in der N-S-Achse länglich.
(So finde ich ihn)
Mars
30.08.2003, 21:50 - 22:30 Uhr UTC, D2 U4
# Refr. 150/2250 mm, Binokularansatz, 15mm ED-Okulare, 150x, Orangefilter,
ZM 277°, Der Mars steht um diese Zeit schon fast im Süden und erreicht damit seinen höchsten Punkt über dem Horizont. Die Südpolkappe ist deutlich kleiner geworden, fast unauffällig. Augenfällig ist das Gebiet Syris Major (35) westlich vom Zentralmeridian nördlich des Äquators. Die Buchten Libya (52) und Moeris Lacus (36) begrenzen die dunklen Gebiete deutlich nach Nordosten. Nach Osten schließen sich die Gebiete Hesperia (27), Mare Cimmerium (25) und das Mare Tyrrhenum (27) deutlich sichtbar ab. Südlich des Mare Cimmerium (25) zeigen sich weitere schwache dunkle Schattierungen. Südwestlich der Syris Major begrenzt das Mare Serpentis (54) das dunkle Gebiet. Südlich der Syris Major (35) ist das Hellas-Becken (40) schwach sichtbar. Gebiete wie Cerberus (28) oder Hyblaeus (32) waren nicht erkennbar.
Wie G. Schiaparelli mit seinem Teleskop Gräben und Rillen auf dem Mars erkannt haben wir ist mir rätselhaft, zumal er durch die größer Entfernung des Mars ungünstigere Beobachtungsbedingungen hatte.
Anmerkung: Die Zahlen bezeichnen die Gebiete in der Karte der Interstellarumbroschüre "Mars"
Mars
07.07.2003,
00:02 - 00:15 Uhr UTC, D2 U5
# Refr. 150/2250 mm, Binokularansatz, 15mm ED-Okulare, 150x
Ich habe letzte Nacht die Gelegenheit genutzt und den Mars beobachtet. Trotz extrem schlechtem Seeing war doch einiges zu sehen. Der Südpol ist z. Z. "riesig". Die fast kreisförmige weiße Polkappe stach regelrecht ins Auge. Richtung Norden zwischen ca. 20 - 60° südlicher Breite schloss sich eine dunkles Gebiet an. Der Zentralmeridian betrug 84°. Demnach musste es sich bei diesem Gebiet um das Thaumasia, Bosporos und weiter westlich das Mare Erythraeum gehandelt haben. Ich bin gespannt, wie sich die Sichtbarkeitsperiode entwickelt.
Partielle Sonnenfinsternis
31.05.2003, 03:20 - 04:30 Uhr UTC, D4 U2,
Ort: Bismarkturm in Eschwege
# Feldstecher 9x63
Ich konnte für wenige Minuten den Aufgang der Sonne und des Mondes vom Bismarkturm in
Eschwege aus beobachten. Ich war mit der Familie und Freunden mit dem Fahrrad unterwegs.
Um 2:30 Uhr UTC klingelte der Wecker. Wir sind dann
mit dem Fahrrad einige Kilometer zum einen Parkplatz am Gr. Leuchtberg
gefahren und von dort zu Fuß weiter. Der Aufstieg war schweißtreibend.
Vom 26m hohen Turm hat man einen phantastischen Blick über das Werratal.
Um 3:23 Uhr MEZ kamen die rechte Spitze der grellroten Sonnensichel über
den Schloßberg hoch. Der Horizont war bis in eine Höhe von ca.
3 grd. über dem Horizont wolkenfrei. Wenige Augenblicke später
war das Pärchen Sonne und Mond in voller Pracht zu sehen. Tiefrot zeigte
sich die Sonnensichel im (9x63) Feldstecher hinter der Silhouette des Berges.
Ein prächtigen Bild. Der Aufstieg hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Wenige Minuten später verschwanden Sonne und Mond hinter den Wolken.
Einen Gruß an die Touristeninformation in Eschwege, die uns im Vorfeld den Tipp gab,
die Beobachtung vom Bismarkturm aus zu versuchen.
Die Zeichnung gibt einen Eindruck des Ereignisses wieder.
Merkurtransit
07.05.2003,
05:02 - 05:20 Uhr UTC, D1 U2 und 10:15 - 10:35 Uhr UTC, D2 U4
# Refr. 100/600 mm
Folienfilter, Binokularansatz, 15mm ED-Okulare, 40x
Ich hatte schon am
Abend vorher, trotz wolkenverhangenen Himmel und Nieselregen, mein Reiseteleskop
ins Auto gepackt. Am nächsten Morgen wollte ich noch vor Arbeitsbeginn
vom Parkplatz aus eben mal beobachten.
Am Morgen dann strahlend blauer Himmel. Innerhalb weniger Minuten war das Teleskop aufgebaut. Ich
habe Merkur entdeckt, als er sich mit ca. 10 % seines Durchmesser (ca. 12
Bogensec.) vor die Sonnenscheibe bewegt hatte. An dem ruhigen Sonnenrand
zeigt sich eine kleine Delle, die schnell größer wurde. Innerhalb
von ca. 3 min war er voll da. Der klassische Tropfeneffekt war nicht sonderlich
ausgeprägt. Ich fand, der Merkur war erstaunlich groß, größer
als viele Sonnenflecken. Der Planet stand tief schwarz und gestochen scharf
vor der Sonnenscheibe. Durch den direkten Vergleich wurde die gewaltige Größe
der Sonne deutlich. Die Erde ist letztlich nur 2,6 mal so groß wie
der Merkur. Jetzt ist es Zeit noch eben die Sonnenflecken zu zählen.
Dann Mittagspause.
Schnell noch mal zum Parkplatz und das Teleskop aufgebaut. Das Seeing hatte
sich deutlich verschlechtert. Der Sonnenrand brodelte. Merkur war noch ca.
2 Durchmesser vom Sonnenrand entfernt. Er näherte sich zusehends dem
Austrittspunkt. Ein Kollege war dabei, wir fachsimpelten zwischenzeitlich
über Teleskope und Montierungen. Jetzt aber den Austritt nicht verpassen.
Merkur berührte schon fast den Sonnenrand. Der Tröpfcheneffekt
war an dem unruhigen Sonnenrand nicht erkennbar. Wenige Minuten später
war das Schauspiel vorbei.
Jupitermonde
Bedeckung 13.03.2003, 21:40 - 21:55 Uhr UTC,
D1 U2# Refr. 150/2250mm, Binokularansatz, 10mm ED-Okulare, 225x
Im Sternenhimmel 2003 wird das Ereignis folgendermaßen beschrieben:
Europa wird von Io zu 65% bedeckt.
Die Monde nähern sich mit einem erstaunlichem Tempo. Sie sind bei der Vergrößerung
sehr deutlich scheibenförmig zu erkennen. Kurz nach dem ersten Kontakt
um 21:51 Uhr UTC bekommt das Duo eine keulenförmige Gestalt. Beide Monde
verschmelzen jetzt rasch. Wenige Minuten später sind sie einzeln nicht
mehr erkennbar. Das Gebilde bleibt in der Nord-Südachse länglich.
Dann nimmt die keulenförmige Gestalt rasch wieder zu. Der 4. Kontakt
ist nicht deutlich erkennbar. Plötzlich ist zwischen beiden Monden
wieder ein geringer Abstand. Eine Helligkeitsveränderung ist mir nicht
aufgefallen.
Verfinsterung 13.03.2003 23:04:17 - 23:07:01 Uhr
UTC, D1 U2
# Refr. 150/2250mm, Binokularansatz, 10mm ED-Okulare, 225x
Die Beschreibung aus dem Jahrbuch: Europa wird von Io verfinstert.
Die Verfinsterung ist während 18 s total, von der Erde aus gesehen
"ringförmig", der Schatten von Io hat nur 58% des Durchmessers von Europa.
Meine Beobachtung dazu: Kurz nach dem Beginn der Verfinsterung nimmt die Helligkeit von Europa deutlich ab. Zur Mitte der Finsternis ist
der Mond für kurze Zeit nur blickweise zu sehen, teilweise verschwindet
er ganz. Ab 23:06:40 Uhr UTC nimmt die Helligkeit wieder deutlich zu. Wenige
Sekunden später ist kaum noch ein Helligkeitunterschied erkennbar. Die
Helligkeitsschätzung wird durch die Nähe zum Jupiter etwas erschwert,
denn wenige Minuten später wird Europa durch Jupiter bedeckt.
Komet Kudo-Fujikawa;
31.12.2002 16:48 –
17:10 Uhr UTC, D2 U4, Grenzgröße heller 3 m (Dämmerung)
# Refr. 100/600 mm,
Zenitprisma, 25mm ED-Okular, 24x
Der Komet ist auf der Linie in Verlängerung der beiden Sterne my Her – xi Her Richtung
Lyra im Fernrohr leicht zu finden. Er zeigt sich als schwaches flächiges,
rundliches Objekt. Das Kerngebiet ist etwas heller und auffällig. Ein
Schweifansatz ist nicht erkennbar. (DC3) Die Helligkeit liegt, verglichen mit M57, etwa bei 8m.
# Refr. 150/2250mm, Zenitprisma, 35mm ED-Okular, 64x
Auch jetzt zeigen sich keine weiteren Strukturen in der Koma, das Kerngebiet ist deutlicher
und die Gestalt insgesamt etwas „eckiger“, was auf einen Schweifansatz hindeutet.
(DC4)
Nach einer längeren Regenzeit war das mal wieder eine genußvolle Beobachtung.
Komet Ikeya-Zhang
16.05.2002 20:35 -
21:10 Uhr UTC, D2 U4, Grenzgröße 4,5 m
# Refr. 150/2250mm,
Zenitprisma, 35mm ED-Okular, 64x
Der Komet steht nun
schon hoch über dem SE-Horizont im Sternbild Herkules, nicht weit
entfernt von M13, daher ist er damit gut vergleichbar. Er steht in der
Spitze einer pfeilförmigen Sternengruppen aus 5 Sternen. Er ist etwa
doppelt so groß wie M13, aber ähnlich hell. Die Gestalt ist rundlich
mit zum Zentrum leicht zunehmende Helligkeit. Der etwas längliche Kern
ist nur schwer erkennbar. Innerhalb der Beobachtungszeit ist eine Ortsveränderung
innerhalb der Sternengruppe erkennbar.
# Refr. 100/600mm, Bino, 25mm ED-Okulare, 24x
Die Sterne der Gruppe sind nicht alle zu sehen. Der Komet ist ein rundliches Scheiben mit einem
etwas hellerem Kerngebiet.
Komet Ikeya-Zhang
02.03.2002 18:20 –
18:45 Uhr UTC, D2 U2, Grenzgröße heller 4m
# Refr. 100/600 mm, Zenitprisma, 25mm ED-Okular, 24x
Zum erstenmal stört der Giebel meiner Sternwarte die Beobachtung. Daher wich ich mit dem Reiseteleskop auf den Balkon aus.
Der Komet stand von Algenib im Pegasus ausgehend auf einer, parallel zum Horizont verlaufenden
Linie Richtung Süden. Die Sterne im Sternbild Fische waren alle nicht
zu sehen, die Orientierung daher nicht einfach. In der Nähe der Kometenposition
habe ich das Himmelsareal dann "abgescannt".
Der Komet war rundlich mit einem helleren Kerngebiet, ähnlichen einem kleinen Kugelsternhaufen
(DC3). Der Schweif war gerade gerichtet, hatte eine Länge von ca. 20-25
Bogenminuten (ca. 1/6 - 1/5 des Gesichtsfelddurchmessers), aber nur bei
indirekten Sehen schwach erkennbar. Er stand nur ca.3 - 5° über
dem Horizont. Die Helligkeit konnte ich nicht schätzen.
Sonnenfinsternis auf Jupiter
01.03.2002 20:00 -
21:10 Uhr UTC, D2 U2
# Refr. 150/2250 mm, Bino, 10mm ED-Okular, 225x
Seit 2 Wochen, ist der Himmel endlich mal wieder klar. Die letzte Beobachtung in meinem Protokollbuch trägt das Datum 16.2.. Es lockt die Beobachtung.
Ich peile Jupiter
an. Der Schatten des Mondes Io fällt sofort bei Beobachtungsbeginn
im nördlichen Rand des SEB (Südl. Äquatorialband) auf.
Im nördlichen Rand des NEB (Nördl. Äquatorialband) sind
2 dunkle Flecken zu erkennen. In den folgenden Minuten behalten die beiden
dunklen Flecken und der Mondschatten etwa die gleiche Position relativ
zueinander bei. Ist die Umlaufzeit des Mondes identisch mit der Rotation
des Jupiters? Den Mond selbst kann ich vor dem Planeten nicht erkennen.
Um ca. 20:49 Uhr UTC,
wenige Minuten vor dem Durchgangsende wird der Mond als helles, kreisrundes
Scheibchen sichtbar. Der dritte Kontakt der Ränder ist nicht eindeutig
zu bestimmen. Langsam deformiert sich der Rand des Jupiters. Der Mond verwischt
etwas. Sekunden später hebt sich der Mond nun aber unverkennbar von
Jupiterrand ab. Der Schatten von Io steht etwa über dem Zentralmeridian.
Io wird immer deutlicher. 20:52 Uhr UTC. Einige Minuten nach dem dritten
Kontakt hat er sich vom Planetenrand gelöst und steht als winziges Scheibchen
direkt über dem Planeten. Der Abstand wird größer. Die dunklen
Flecken im SEB sind schon hinter dem Rand verschwunden.
Der Anblick von Io,
Jupiter und der Schatten erinnern an die Grafik zur Erklärung der
Sonnenfinsternis im Schulbuch.
Saturn und Jupiter bei hervorragendem Seeing, E u. F im Trapez
09.01.2002 21:00 -
21:30 Uhr UTC, D1 U1
# Refr. 150/2250 mm,
Bino, 10mm ED-Okular, 225x, 7,5 mm ED-Okular, 300x
Ich bekommen einen
Anruf von einem Freund, dass das Seeing super ist. Also schnell noch eben
das Dach auf und beobachten.
Saturn war
phantastisch. Details im Ring und auf dem Planeten selbst, wie ich sie
sehr selten gesehen habe. Im inneren Ring war sogar eine bogenförmige
Speiche zu erkennen. Die Cassiniteilung war auf dem gesamten Ringumfang
sichtbar. Außerhalb der Cassiniteilung gräuliche Strukturen
wie auf einer Schallplatte. Die Encketeilung konnte ich dazwischen nicht
eindeutig bestimmen. Auf dem Planeten schwache Strukturen in dem helleren
Äquatorband. Östlich vom Zentralmeridian ein größerer hellerer Fleck (ca. 5-10° Durchmesser) mit deutlichem Rand.
Auf Jupiter
waren sehr viele Wolkenbänder bis zu den Polen erkennbar. Im NEB zwei
dunkle, leicht linsenförmige Flecken mit diffusen Rändern, heller
und kleiner wie Mondschatten. Im NEB helle nadelförmige Strukturen. Im
SEB der scharfumgrenzte Schatten vom Jupitermond Europa.
Und dann ... das gute
Seeing ausnutzten und das Teleskop testen.
Das Trapez
im Orionnebel. Die Komponenten E u. F habe ich bei 225facher Vergr.
auf Anhieb entdeckt. Sie waren gut zu erkennen. Der Orionnebel mit
Strukturen wie in einem aufgewühlten Wattebausch! Die Beobachtungen
von R. Stoyan (Deep Sky Reiseführer) konnte ich allerdings nicht nachvollziehen.
Deep-Sky-Beobachtung 14.12.2001 21:25 -
22:20 Uhr UTC, D1 U3, Grenzgr. 5,5m - 6m
Seit langem ist der Himmel mal wieder klar, und ich habe Zeit zum Beobachten. Jupiter in den
Zwillingen und Saturn im Stier sind die hellsten und auffälligsten
Gestirne. Südlich darunter der Orion. Der große Orionnebel ist
mit bloßem Auge zu erkennen. Im Sternbild Fuhrmann die Pracht der Milchstraße.
In den Zwillingen wird die Milchstraße viel schwächer. Im Südosten
der schwachsinnige Betrieb eines Skybeamers. Im Westen neigt sich das Sternbild
Pegasus mit Andromeda zum Horizont. Da, der Stier wird durch eine sehr
helle Sternschnuppe durchzogen. Die Leuchtspur hinterläßt eine
rauchförmige Spur.
# Refr. 150/2250 mm, 35 mm ED-Okular, 64fache Vergr.
M 78, GN im
Ori, 8m
Der schwache Nebel hat eine ovale, kometenähnliche Gestalt. Im geringfügig helleren
Kern stehen zwei etwa gleich helle Sterne in einem größeren Abstand.
M 1 Krebsnebel, GN im Tau, 8m
Der Nebel ist länglich, die Längsseiten mit abfallender Helligkeit. Beim Wechsel vom direkten zum indirektem Sehen scheint der Nebel zu tänzeln. Er hebt sich deutlich (3D-ähnlich) vom Himmelshintergrund ab.
NGC 2244, OS im Mon, 5m
Sieben Sterne stehen in zwei Reihen nebeneinander. Dazwischen mehrere schwächere. Etwa in der Mitte der einen Reihe vervollständigen zwei eng stehende Sterne die Linie. Der Rossettennebel in der Umgebung ist nicht erkennbar.
NGC 2301, OS im Mon, 6m Eine Sternenreihe
in wellenförmiger Anordnung. Im Mittelteil auf einer runden Fläche ca. 15 schwäche Sterne. Von hier erstreckt sich rechtwinklig eine weitere Sternreihe leicht keilförmig.
Sonnenflecken 09.12.01 14:00 Uhr
UTC
# bloßen Augen
und Sonnenfinsternisbrille
Auf der südlichen
Halbkugel der Sonne, in der Nähe des Zentralmeridians, ist eine Sonnenfleckengruppe
als kleines schwarzes Pünktchen mit bloßem Auge zu sehen. Meine
Augen schützte ich bei der Beobachtung mit der Sonnenfinsternisbrille.
Ein Sonnenfleckengruppe
muß mindestens ca. 92.000 km Durchmesser haben, um sie mit bloßem
Auge sehen zu können (Auflösung des Auges ca. 2 Bogenminuten).
Mond
12.10.01 04:45
- 05:15 Uhr UTC, D1 U1
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 10 u. 15 mm ED-Okulare, 150 und 225fache Vergr.
physikalische Daten: Lgr. ca. 30.5°W (Tag- u. Nachtgrenze)
Die kleinen Krater
im Oceanus Procellarum fallen durch die tiefstehende Sonne sofort auf. Wie
Nadelstiche, teifschwarz liegen sie in der fast glatten Ebene des "Ozeans".
Alle, im Rükl-Mondaltas verzeichneten Kleinstkrater sind problemlos
erkennbar. Dazu gehören beispeilsweise Suess J (ca. 7°N, 48,3°W)
und K (ca. 6,5°N, 50°W). So auffällig waren die Krater am nächsten
Morgen nicht mehr. Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich auf der Mondoberfläche
bei jeder Änderung des Sonnenstandes neue Details entdecken lassen.
Jupiterbedeckung durch den Mond - Astronomenschicksal
12.09.2001
In den Jahrbüchern
war für ca. 14:54 Uhr MESZ eine Jupiterbedeckung angesagt. Ein Ereignis
von Seltenheitswert.
Nach tagelangen sehr
herbstlichen Wetter mit viel Regen und Wind gab es am Morgen endlich blaue
Stellen am Himmel. Also am Mittag dem Arbeitsplatz den Rücken kehren
und die Beobachtung vorbereiten.
Kontaktzeiten bestimmen.
Stoppuhr klar machen. Die Positionen des Mondes prüfen - der Mond wird
nicht durch den Giebel der Sternwarte verdeckt. Um 14:00 Uhr MESZ die Stoppuhr
starten. Die Sonne scheint durch größere Wolkenlöcher, der
Mond ist zu sehen. Es bleibt noch Zeit die Sonnenflecken zu zählen.
Die Spannung steigt. Bloß nicht den ersten Kontakt verpassen. Wie ist
Jupiter zu sehen? Von Westen nähern sich wieder dichte Wolken. Um den
Ort des Mondes sind noch Wolkenlücken zwischen den tief ziehenden Haufenwolken.
Der blaue Himmel ist von leichten Schleierwolken durchzogen.
Aber einige Minuten
vor dem Bedeckungsbeginn schieben sich wieder Wolken vor den Mond. Die
Bewölkung verdichtet sich. Keine Chance wenigstens den Austritt des
Jupiters zu beobachten. Erinnerungen an die Sonnefinsternis im August 1999
werden wach.
Uranus, Neptun
15.08.01 21:24 Uhr
UTC, D3 U2, Grenzgr. 4m2
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 10 u. 15 mm ED-Okulare, 150 und 225fache Vergr.
Uranus, Helligkeit:
5m7, scheinbarer
Durchmesser: 3"68
Der Planet ist deutlich
scheibenförmig, gräulich und ohne Strukturen.
Neptun, Helligkeit:
7m8, scheinbarer
Durchmesser: 2"3
Auch bei 225 fachr
Vergr. nicht sicher erkannt. Die Unterscheidung zu den Sternen des Umfeldes
war schwierig.
Venus, Jupiter, Saturn und Mond zeichnen am Osthimmel die Spur
der Ekliptik
14.08.2001
Eins unserer Kinder weint.
Es ist 4:10 Uhr. Dann eine zweite Stimme. Gehst du? Ich gehe. .... Bevor
ich wieder zu Bett gehe, noch eben einen Blick aus dem Fenster. Endlich
das ersehnte Schönwetter. Die hellsten Planeten
und der Mond zeichnen am Osthimmel die Spur der Ekliptik, Saturn steht knapp über den Nordpol des Mondes. Ein schöner Anblick. Ich gehe schnell noch in die Sternwarte, nur 10 min.....
2:20 - 2:50 Uhr UTC,
D2 U1
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 10 u. 15 mm ED-Okulare, 150 und 225fache Vergr.
Saturn
Im Bereich des Äquators
einen helles Band. Nördlich bis zum Pol weitere schwache Wolkenbänder.
Auf dem Ring der Schatten
des Planeten. Die Cassini-Teilung ist bis ca. 40° östlich und westlich
des Zentralmeridians im Ring deutlich zu erkennen. Ich suche die Encke-Teilung.
Nichts. Die Helligkeit des Ringes fällt in den Ansen nach innen und
außen deutlich ab.
Jupiter
Das Seeing ist schlechter.
Der Schornstein. Nur die beiden äquatorialen Bänder sind deutlich
auszumachen. Das NEB ist kräftiger. In den anderen Wolkenzonen sind
schwache Bänder erkennbar.
Mond
Ich habe den Mond
selten in dieser Phase beobachtet. Ein flüchtiger Blick über
den Terminator (Tag- Nachtgrenze). Das Gebiet um den Krater
Byrgius (65 W, 25 S) hebt sich deutlicher heller vom Umland ab. Auf der
Nachtseite sind die groben Umrisse der Mondmeere erkennbar.
Mein Blick schweift
über den Himmel. Die schwachen Sterne geben schon in der nahenden
Dämmerung unter.
Noch ein Blick zum Mond. Gibt es noch eine Sternbedeckung? Im Teleskop kein Stern weit und
breit der bedeckt werden könnte. Da, ein Satellit verschwindet vor dem
Mond.
Noch einmal einen
Blick zu den Planeten. Der Mond hat im Vergleich zum Saturn deutlich seine
Position verändert.
Es ist 5:00 Uhr. Ich
fahre das Dach zu. Nur 10 Minuten.
Venus und Jupiter am Taghimmel
08.08.2001, 06:26
- 06:59 Uhr UTC, D1 U3
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz, 15 mm ED-Okulare, 150fache Vergr.
Venus , physikalische
Daten: k = 0,76 (beleuchter Teil), Helligkeit: -4m 0
Der Terminator (Tag-
Nachtgrenze) zieht sich gleichmäßig und ohne Ein-oder Ausbuchtungen
über den gesamten Planetendurchmesser. Die Dämmerungszone ist
erkennbar. Auf der Tagseite sind keine Helligkeitsunterschiede in der Wolkendecke
der Venus beobachtbar.
Jupiter, ,Helligkeit:
-2m 0
Zum ersten Mal ist
es mir gelungen, den Jupiter am Taghimmel zu beobachten. Der mäßige
Kontrast zum Himmelhintergrund ließ es nicht zu, viel Detail
zu beobachten. Lediglich die äquatorialen Wolkenbänder waren deutlich
sichtbar. Die Wolkenbänder in der oberen nördlichen Polarzone konnten
erahnt werden.
(So finde ich sie)
Für 19,99 EUR
nach London, Paris, Rom. Die Freude auf eine schöne Beobachtungsnacht
wird getrübt.
Komet "Linear A2"
16.07.2001,
22:20 - 22:50 Uhr UTC, D4 U2, Grenzgr. im Umfeld des Kometen ca.
4m
# Feldstecher 9x63
Der Komet ist leicht
als schwacher nebliger Fleck zwischen den Sternen Enif und Scheat im Pegasus
zu finden.
# Refr. 100/600 mm,
35 mm ED-Okular, 17fache Vergr.
In N-S-Richtung länglicher
Nebelfleck ohne Strukturen, DC3 (Kondensationsgrad), Helligkeit ca.
7 - 8m ,
Ausdehnung ca. 15´ (Vergleich mit M13)
# Refr. 150/2250 mm,
35 mm ED-Okulare, 64fache Vergr.
Strukturlos mit leichter
Helligkeitszunahme zum Zentrum.
Während der Beobachtung
ist die Eigenbewegung im Umfeld der Sterne deutlich erkennbar.
Mars
23.06.2001, 23:45
- 23:55 Uhr UTC, D2 U5
# Refr. 150/2.250 mm,
Binokularansatz 15 mm ED-Okulare, 150fache Vergr., ohne Filter
physikalische Daten:
Durchmesser = 20".69, k (beleuteter Teil) = 0,98, Helligkeit = -2,3m , Höhe über Horizont
= ca.10°, ZM (Zentralmeridian) = 82,5°
Der Mars erscheint
insgesamt rötlich. Die Polkappe des Südpols ist deutlich als weißlicher
Abschnitt zu sehen. Im der südwestlichen Region ist ein schrägliegendes
ovales Gebiet bräunlich gefärbt. Im nordwestlichen Teil der Planetenscheibe
ist auch eine kleine Region mit brauner Färbung. Das Gebiet ist aber
nur etwa halb so groß.
Deep-Sky-Beobachtungen
23.05.2001 19:50
-24.05.2001 0:20 Uhr UTC, D1 U4, Ort: Beobachtungsplatz der Volkssternwarte
Paderborn. Ich verabredete mich mit einigen Freunden zur gemeinsamen Beobachtung. Das Wetter und der folgende Feiertag boten beste Chancen, eine Nacht an den Teleskopen zu verbringen.
In der Dämmerung waren Jupiter und Merkur schnell gefunden und wurden ausgiebig beobachtet.
Die ersten sichtbaren Sterne wurden genutzt, um die Teleskope auszurichten.
Ab ca. 21:00 Uhr UTC war der Himmel dunkel genug für die Deep-Sky-Beobachtung. M57 und M13 waren die ersten Beobachtungsobjekte.
M 104 Sombrero-Galaxie, Vir, 8,5m
# Spiegelteleskop
VC200L 200/1800 mm, Binokularansatz 25 mm ED-Okulare, 45fache Vergr.
Bauchig-länglich,
zum Staubband scharf abgegrenzt, unterhalb des Bandes keine weitere Aufhellung
M 51 Strudelgalaxie,
Vir, 8,5m
# Spiegelteleskop
LX200, 200/2000 mm, 22 mm LVW-Okular, 91fache Vergr.
In beiden Galaxien sind deutlich die Kerngebiete erkennbar, die Spiralstruktur bei indirektem
Sehen andeutungsweise sichtbar, und auch die Materiebrücke zwischen
den beiden Galaxien ist deutlich erkennbar
# Refr. 100/600 mm,
Binokularansatz 25 mm ED-Okulare, 24fache Vergr.
Die Galaxien sind
als strukturlose, zusammenhängende längliche Nebel erkennbar.
Die Materiebrücke ist als Einschnürung deutlich sichtbar.
M 105, Glx,
Leo, 9,5m
und NGC
3384, Glx, Leo, 10m
# Spiegelteleskop
LX200, 200/2000 mm, 22 mm LVW-Okular, 91fache Vergr.
Beide Galaxien sind
rundlich, sternenähnlich mit hellerem Kerngebiet, aber keine weiteren
Strukturen
Milchstraße
# Großfeldfernglas
20x80 und # Refr. 100/600 mm, Binokularansatz 25 mm ED-Okulare, 24fache
Vergr.
Nach Mitternacht zeigte
sich die Milchstraße in ihrer vollen Pracht. In den Sternbildern Schwan
und Adler teilt sie sich in zwei Teile.
Die Dunkelwolken in
diesem Gebiet sind zu erahnen. Im Fernglas war die Sternenfülle überwältigend.
NGC 7000 (GN,
Cyg, 5m), der Nordamerikanebel
war aber nicht zu sehen.
M 39 (OS, Cyg,
5m) und M 29
(OS, Cyg, 7m), zwei offene Sternhaufen, waren in dem Sternenmeer nicht einfach
auszumachen.
M 101 Spiralrad-Galaxie,UMa,
8m
# Spiegelteleskop
TAL2 150/1200 mm, 25 mm Plössl-Okular, 48fache Vergr.
Galaxie mit ungleichmäßiger
Gestalt, strukturlos, zum Kern heller werdend
# Im Newton-Spiegelteleskop
200/1200 mm mit 8-24 mm Vario-Okular, sternähnliches Kerngebiet
Zwischendurch einen
Blick auf den Mars, die Nähe zum Horizont bot aber noch keine ausreichenden
Beobachtungsbedingungen.
M 8 Lagunennebel,
Sgr, 4,5m und
NGC 6530, Dunkelwolke
# Newton-Spiegelteleskop
200/1200 mm mit 8-24 mm Vario-Okular,
Um NGC 6530
herum hebt sich der Lagunennebel deutlich ab. Die Dunkelwolken geben dem
Nebel eine blütenförmige Gestalt.
Durch die aufkommende
Feuchtigkeit beschlugen die Teleskope und die Optiken, wir beendeten diese
schöne klare Nacht.
Mond
26.04.2001, 19:20
- 19:45 Uhr UTC, D2 U5
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 25 mm ED-Okulare, 90fache Vergr.
physikalische Daten:
Lichtgrenze: 33,9° E, Liberation: 4,23° E
Die Krater Berosus
und Hahn, nordöstlich des Mare Crisium sind gut auszumachen, der westliche
Wall des Kraters Gauss (76°E) ist knapp unter dem Mondrand zu sehen.
Weiter südlich ragt der westliche Rand des Vallis Snellius am Terminator
(Tag- und Nachtgrenze) in den Himmel. Die Kraterkette
zwischen Rheita und Young zeigt sich durch die tiefstehende Sonne als geschlossener,
tiefschwarzer Graben. Am Südpol leuchten zwei Berggipfel am Terminator
wie Edelsteine. Ist das der östliche Rand des Kraters Scott oder Malapert
? Auf der Nachtseite des Mondes heben sich die Mare (Mondmeere) deutlich
ab. Der Westrand erscheint heller wie der mittlere Teil. Der Krater Aristachus
hebt sich deutlich als heller Fleck von der umgebenden Mondlandschaft ab.
Am Westrand verschwindet
ein schwacher Stern (ca. 11m) hinter dem Mond.
# Refr. 100/600 mm,
Binokularansatz 25 mm ED-Okulare, 24fache Vergr.
Bei ca. 2° Gesichtfelddurchmesser
hebt sich die Nachtseite des Mondes noch deutlicher vom Himmelshintergrund
ab. Das Mare Imbrium, der Oceanus Procellarum und das Mare Nubium sich deutlich
erkennbar. Aber die Details sind bei diesem Anblick nicht mehr so wichtig.
Der Mond schwebt quasi vor mir. Ich denke an die Apollo-Astronauten auf
ihrem Weg zum Mond, an diesen erhabenen Anblick aus dem Fenster des Raumschiffs.
Nur noch 100.000 km
Venus am Taghimmel
24.04.2001,
08:05 - 08:18 Uhr UTC, D2 U4
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 15 mm ED-Okulare, 150fache Vergr., Graufilter
physikalische Daten:
k = 0,14 (beleuchter Teil), Helligkeit: -4m5
Venus zeigt sich als
schmale strukturlose Sichel. Die "Hörnerspitzen" reichen nicht bis
zum Zentralmeridian. Auch die Nachtseite ist (erwartungsgemäß)
nicht sichtbar.
(So finde ich sie)
Nordlichter
11.04.2001, 21:40
- 22:00 Uhr UTC
Der Himmel ist zwischen
NO und NW bis in ca. 20° Höhe deutlich aufgehellt. Im NO ca. 20°
über dem Horizont im Sternbild Leier einige Minuten schwach rötliche
Verfärbung. Zwischen NNW und NNO wechselnd mehrere senkrechte, grünlich
gefärbte Streifen bis ca. 50° Höhe (Polarstern). Nach einigen
Minuten weitere Streifen im Norden. Rötliche Streifen durchziehen ca.
21:50 Uhr im NO das Sternbild Schwan. Weitere Beobachtungen werden durch
aufziehende Bewölkung verhindert.
Sonnenflecken
28.03.2001, 12:05
Uhr UTC, D2 U3
# Refr. 100/600 mm,
Folienfilter, Vergr. 50x , Meade-Messokular,
Auf der Sonne war
in der Nähe des ZM (Zentralmeridian) bei ca. 40° nördl.
Breite eine riesige Sonnenfleckengruppe mit bloßem Auge sichtbar.
Ich konnte mit dem Messokular die Größe der Fleckengruppe bestimmen.
Der Sonnendurchmesser
betrug ca. 27,5 Teilungen, die Ausdehnung der Fleckengruppe in der Länge
ca. 4 Teilungen, in der Breite ca. 1,4 Teilungen. Die daraus errechnete
wahre Ausdehnung der Gruppe ist ca. 204.000 km x 91.000 km.
Die Gruppe enthielt
63 Umbren mit vielen Lichtbrücken aber nur 18 Penumbren.
Jupitermond Io
17.01.2001, 19:45
- 20:10 Uhr UTC, D1 U2
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 15 mm ED-Okulare, 150fache Vergr.
Im Jahrbuch war angekündigt,
daß der Jupiter-Mond Io um 19:51 UTC bedeckt wird. Ich hatte noch
Zeit meine Sternwarte zu öffnen und die Stoppuhr klar zu machen. Die
Bedeckung war bei guter Sicht sehr schön zu verfolgen. Das Verschwinden
des Mondes hinter dem Jupiter hat nach meiner Beobachtung 3m 43 sec. gedauert!
Da die Beobachtung nicht ganz einfach ist, und die Kontaktzeiten nur schwer
zu bestimmen sind, folgt unweigerlich die Frage: Wie lange dauert das Verschwinden
tatsächlich ?
Die Daten zur Berechnung:
Durchmesser
von Io: 3.630 km
Bahnradius:
422.000 km
Umlaufzeit:
1,769 d
Das Rechnungsergebnis
lautet 3 m 29 sec.
Jupiter und Saturn
24.11.2000,
D1 U1, Grenzgr. 6m Zeiten in UTC
# Refr. 150/2250 mm,
Binokularansatz 15 mm ED-Okulare, 150fache Vergr.
20:21 Jupiter
SPR (Südpolregion)
gräulich mit deutlichen Strukturen.
SSTR (Wolkenband
bei ca. 50° S) auf der östl. Planetenscheibe.
SEB (Südl.
Äquatorialband) über die gesamte Planetenscheibe, in
westl. Teil breiter.
Am östl. Rand
GRF (Großer Roter Fleck) leicht rötlich im SEB, mit
hellem Rand zum SEB abgegrenzt. Westl. vom GRF dunkle Verfärbung.
NEB (Nördl.
Äquatorialband) über die gesamte Planetenscheibe, in unterschliedl.
Breite. In Höhe des GRF dunkle Verfärbung.
NTB (Nördl.
Wolkenband bei ca. 60°) bis NPR (Nördl. Polarregion)
verschiedene bandförmige Strukturen ohne klare Abgrenzung.
NPR wieder deutl.
dunkler.
20:32 Mal schauen
wie´s beim Saturn aussieht.
Die Cassiniteilung
ist fast über den gesamtem Ring deutl. sichbar. Nach innen angrenzend
zur Cassiniteilung ist der Ring deutl. heller. Zum äußeren und
inneren Rand fällt die Helligkeit in der Äquatorebene ab.
Auf dem Planeten selbst
ist ein helles Band von ca. 30grd. Breite sichtbar. Innerhalb diese Bandes
deutliche Strukturen. Zum Südpol hin dunkler mit bandförmigen
Schattierungen.
Ein Anblick wie auf
der Postkarte !
20:57 Nochmal zurück
zum Jupiter. Der GRF hat sich deutl. zum ZM (Zentralmeridian) verschoben.
Man kann zuschauen, wie Jupiter rotiert. Io nähert sich dem Planeten.
21:16 Der Schatten
von Io berührt die Planetenscheibe. Ein Anblick, wie wenn man mit dem
Finger einen Luftballon eindrückt. Der Schatten grenzt direkt an Io
und wandert diesem voraus.
22:00 Die Finger sind
kalt. Schnell mal rein zum Aufwärmen.
22:40 Der Schatten
von Io am unteren Rand von SEB. Io selbst ist vor der Planetenscheibe nicht
zu sehen.
22:50 Bevor ich das
Schiebedach meiner Sternwarte schließe, noch einmal den prachtvollen
Anblick des Saturn geniesen.
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